Detailseite
Projekt Druckansicht

Einblicke in affektive Polarisierung im Jugendalter: Einflussfaktoren und Handlungsmöglichkeiten

Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Empirische Sozialforschung
Erziehungswissenschaftliche Sozialisations- und Professionalitätsforschung
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 550281943
 
Affektive Polarisierung (AP) liegt vor, wenn Menschen negative Gefühle gegenüber politischen Gegnern entwickeln. Im Erwachsenenalter wird sie als potentielle Bedrohung für die Demokratie in direkter (z. B. die Erstürmung des Kapitols) und indirekter Form (z. B. Menschen, die nicht mit Anhängern bestimmter politischer Parteien interagieren wollen) diskutiert. Während AP zunächst in erster Linie in Zweiparteiensystemen untersucht wurde, rückt es zunehmend auch in Mehrparteienkontexten verstärkt in den Fokus.Die Relevanz von AP bei Jugendlichen, die in ihrem politischen Verhalten und in ihren Einstellungen stärker veränderbar sind als Erwachsene, ist noch wenig erforscht. Dieses Projekt zielt darauf ab, Einblicke in Einflussfaktoren auf AP und Handlungsmöglichkeiten bei Jugendlichen in zwei Mehrparteiensystemen (Deutschland und Belgien) zu gewinnen. In einer ersten kleinen Umfrage (n=600; Alter: 16-20) werden mögliche Auslöser von AP untersucht. In einem Survey-Experiment werden mögliche Strategien zur Verringerung von AP bei bildungsrelevanten Themen getestet. Eine zweite Umfrage (n=3000) wird einen repräsentativen Einblick in Einflussfaktoren von AP im Jugendalter geben und die mögliche Rolle von Schule im gesellschaftlichen Umgang mit AP beleuchten. In einer qualitativen Post-Studie werden Interviews mit Lehrkräften und Fokusgruppendiskussionen mit Jugendlichen an Schulen durchgeführt, um tiefere Einblicke in ausgewählte Ergebnisse zu erhalten und die Erkenntnisse aus dem Survey-Experiment auf Bildungskontext zu übertragen. Mit dieser Untersuchung verfolgen wir in mehrfacher Hinsicht einen innovativen Ansatz: 1) Wir entwickeln durch die Zusammenführung der bestehenden Forschung zu AP, politischer Sozialisation und politischer Bildung eine umfassende theoretische Grundlage. 2) Wir erweitern die Forschung zu AP, indem in dem das Projekt den Fokus darauf richtet, wie gesellschaftliche Institutionen wie Schulen auf AP reagieren können. 3) Methodisch werden die im Projekt entstehenden einzigartigen Datensätze über AP im Jugendalter in komparativer Perspektive mit state-of-the-art-Verfahren (Strukturgleichungsanalysen, latenten Klassenanalysen, Survey-Experiment) analysiert.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Belgien
Kooperationspartnerin Professorin Dr. Ellen Claes
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung